Microdosing Integration,

Unter Integration verstehe ich im Kern, das Besondere in das Alltägliche hinein wachsen zu lassen.

 

Wer schon mal Macrodosing mit psychoaktiven Substanzen erlebt hat, wird wissen, dass es manchmal gar nicht so leicht ist, das Erlebte zur verstehen, einzuordnen und letztlich in das eigene Leben zu integrieren. 

 

Im Rahmen von Microdosing finden die Erfahrungen (meist) deutlich weniger geballt und mitten im alltäglichen Leben statt. Damit ist die Idee von Integration dem Microdosing quasi innewohnend.
(Im Gruppenprozess kommt noch die Gruppe, die Menschen, mit denen ich Erfahrungen teile und
in deren Erfahrungen ich mich wiedererkenne, als unterstützender nachhaltiger Faktor hinzu.)

 

Doch auch sehr kleine Dosierungen können sehr beeindruckende Zustände, Erlebnisse und Erkenntnisse bewirken. Und auch die wollen – damit sie nachhaltig wirksam sein können – in mich und mein Leben integriert werden.

Hier einige Tipps, die die Integration während und auch nach dem Microdosing unterstützen können:

  • Zeit für mich selbst nehmen – einfach sein, mit mir, ohne Plan schauen, was kommt, spüren wie es gerade ist, ich zu sein, mit mir zu sein. Mir selber Zeit schenken.
    Auf der Bank sitzen kann sehr schön sein, Baden, Meditieren oder auch ein Yoga Nidra hören (hier einige von mir, reiche Quelle ist auch die App "Insight Timer").
  • Aufschreiben, was mich bewegt – manche Gedanken entwirren sich auf Papier. Und - schreiben macht die Gedanken langsamer. Meine eigenen Worte machen das Erlebte greifbarer. Wenn die Worte auf Papier sind, müssen sie nicht mehr in meinem Kopf ihre Schleifen ziehen.
    Wenn „einfach so“ in Dein Tagebuch schreiben schwierig ist, dann schreib doch einen Brief an dich selbst. Vielleicht Deinem Ich von früher? Oder dem von Übermorgen? Und wenn schreiben nicht so dein Ding ist – wie wäre es mit kleinen Sprachnachrichten an dich selbst?
  • Es geht auch ohne Worte - Gerade eher kosmische oder spirituelle Erfahrung sind oft nicht wirklich geeignet, in strukturierte Gedanken oder Worte gefasst zu werden. Dafür lassen sie sich oft gut in Farben ausdrücken, in Bewegung, in Tönen, in … probiere es einfach aus. 
    Trau Dich / schenk dir dieses Ausprobieren, schenk Deiner Erfahrung die Möglichkeit, sich in dir / durch dich auszudrücken, dann kann sie auch ohne Worte immer mehr in dir ankommen.
  • Von der Erfahrung erzählen – wenn ich - einem Menschen, bei dem ich meine Erfahrung gut aufgehoben weiß – von meinen Erfahrungen und Erkenntnissen erzähle, gibt mir das selber die Gelegenheit, meine Gedanken zu hören. Im Erzählen formen sich mitunter Zusammenhänge, die in meinen Gedanken noch nicht so klar für mich waren. Es ist schön, diese besonderen Geschichten mit einander zu teilen. Und es kann sehr unterstützend sein, jemanden zu haben, der mich an meine Klarheit erinnert, wenn ich sie gerade mal aus dem Auge verloren habe. Einer der Vorzüge daran, die Erfahrung in einer Gruppe zu machen.
  •  "Erinnerungsinseln" schaffen – es passiert so unglaublich leicht, immer wieder unbemerkt zur „Tagesordnung“ zurückzukehren. Viele Gewohnheiten und Denkmuster wiederholen wir schließlich seit Jahrzehnten. Wie wäre es, dir kleine „Erinnerungsinseln“ in deinem Tag einzurichten, um den neuen Wegen und Gedanken Raum zu geben, sich in Dir und Deinem Tag zu etablieren?
    Gedanken aufschreiben, dir kleine Sprachmemos schicken, Musik hören, tanzen, malen, deine Einsichten mit einem guten Freund oder einer guten Freundin teilen…
    Was gibt es, das du gerne aus deiner Microdosing-Erfahrung in Deinen Alltag mitnehmen möchtest? Eine schöne Erinnerung an Dich selbst, einen Satz, eine gute Gewohnheit… - schau, was sich gut anfühlt, wovon du gerne mehr in deinen Tagen haben möchtest.
  • Mal den Fuß vom Gas nehmen -  Probier immer mal wieder einen Moment, langsamer zu werden. Langsamer atmen. Langsamer gehen. dich umschauen, verlaufen, neue Wege entdecken. Dir einfach Zeit nehmen - für was ist eigentlich fast egal.
  • Große Entscheidungen? Etwas später. – Das Erleben im Microdosing kann ganz besonders sein. Gib Dir Zeit, die Dinge in Ruhe auf dich wirken, sich in dir sortieren zu lassen. Wenn Du Ideen für große Umwälzungen in Deinem Leben hast – schreib sie auf oder mach dir Sprachmemos, damit du dich daran erinnerst. Und schau gerne eine Weile nach dem Zyklus nochmal, ob und wie du das umsetzen möchtest.
  • Hilfe, ich brauche ein professionelles Ohr!  – manchmal können Erfahrungen auch im Nachgang schwer einzuordnen oder überwältigend sein. Dann ist es gut, mit jemandem zu sprechen, der die Erfahrung und den Hintergrund hat, dich darin zu begleiten, deine Erfahrung in einen für dich leb- und nutzbaren Kontext zu rücken . Hier können Integrations-Therapeuten und -Coaches sehr unterstützend sein, In Deutschland ist das Berufsbild noch nicht so weit verbreitet.
    Bei "It's complicated" beispielsweise kannst Du Therapeut:innen finden, die Psychedelische Integrationstherapie anbieten

Wenn Du denkst, hier fehlt etwas Wichtiges oder etwas ist nicht korrekt dargestellt, schick mir gern eine Email. Ich wünsche Dir ein gutes Integrieren Deiner Erfahrung!